Die türkissmaragdgrüne Soča ist einer der schönsten Flüsse Europa und stellt einen bedeutenden Naturwert des Nationalparks Triglav dar. Das Soča – Tal wurde als „Herausragendes europäisches Reiseziel“ (EDEN) geehrt. Nicht nur Wanderherzen werden auf diesem Fluss aufblühen, sondern auch alle Wassersportfans kommen auf ihre Kosten.
Im nachfolgenden Text erzähle ich von meinem kurzen Aufenthalt in den Julischen Alpen, und was man alles im Soča – Tal erleben kann.
Inhaltsverzeichnis
Anreise und Saisonzeiten
Das Soča – Tal liegt im westlichen Abschnitt des Nationalpark Triglav und die Saison beginnt mit Anfang Juli und endet nach September. Als Transportmittel ist das Auto bevorzugt. Es werden auch diverse Shuttleservices von den Flughäfen nach Bovec und diverse Buslinien von Kranjska Gora nach Bovec und wieder zurück in der Saison angeboten.
Aktivitätsmöglichkeiten
Für alle deren eine Wanderung entlang der Soča zu langweilig ist, können sich durch die unterschiedlichen Wassersportangebote überzeugen lassen. Neben Rafting und Kajaken besteht auch die Möglichkeit die heimische Spezialität, die Marmorierte Forelle zu fischen. Für all diese Aktivitäten bietet sich Bovec als guter Startpunkt an. Alle Radenthusiasten können auch diverse touren unternehmen.
Unterkünfte
Je nach Aufenthaltsdauer kann man zwischen Unterkunft, Ferienwohnung oder Campingplatz entscheiden. Erstere findet man in den umliegenden Städten wie Trenta und Bovec. Campingplätze sind ca. alle 7km im Soča – Tal zu finden.
Ausrüstung
Wenn man eine Wanderung unternimmt sollte man nicht auf festes Schuhwerk und gute Wanderschuhe verzichten. Auch wenn der Weg größernteils eben und abschnittsweise auf Waldstraßen verläuft gibt es viele Stellen, wo man über Wurzeln und Steinen steigt. Ausreichend zum Trinken und eine Kleinigkeit zum Jausnen darf auch nicht fehlen. Einige Camps bieten auch Restaurants wo man sich stärken kann an.
Mein Erlebnis
Mit einem Freund begann unsere Reise in den frühen Morgenstunden. Den ersten Zwischenstopp legten wir beim Hochseilgarten Geier ein. Wie sich herauskristallisierte, war es nicht die beste Entscheidung nach der allgemeinen Einführung und der Aufwärmstrecke gleich ungewiss den anstrengendste normalen Kurs zu bestreiten… Somit traten wir mit angeschwollenen Händen und teils aufgeschürften Fingern am späten Nachmittag die Fahrt zu unserem Camp in den Julischen Alpen an.
Unser Nachtlager war das Camp Korita. Nachdem auf der Website leider keine Rezeptionszeiten standen, war es ungewiss, wie lange wir Einchecken dürfen. Erst um 20:30 Uhr stellten wir das Auto am Parkplatz ab und hatten dabei sehr viel Glück, weil der Rezeptionist gerade die Heimreise antreten wollte. Die eigentlichen Öffnungszeiten sind 8:00 bis 20:00 Uhr. Somit mussten wir unseren Startort doch nicht verlegen.
Geplant war, dass wir den gesamten Soča – Trail von der Quelle bis nach Bovec gehen. Aber durch die bescheidenen Buszeiten, sahen wir uns gezwungen ziemlich in der Mitte loszugehen. Damit uns eine pünktliche weiterfahrt garantiert ist.
Ausgeruht ging es für uns am nächsten Tag um 6 Uhr in der Früh los. Nach einem stärkendem Frühstück und verstauen des Zelts, schnürten wir unsere Schuhe und pirschten Entlang der Soča. Das Tal zeichnet sich nicht nur durch den türkisenen Fluss aus, sondern etliche Hängebrücken bereichern den Weg. Diese Brücken könne man auch als Wackelbrücken bezeichnen, denn im Gleichschritt gehen stellte sich als Problematik heraus.
Nach 3 Stunden und 20 Minuten erreichten wir das Zentrum von Bovec. Dort haben wir uns gestärkt und für den Rückweg vorbereitet. Auch wenn der identische Pfad zurück ein wenig fad ist, hatte ich dadurch die Gelegenheit verpasste Fotos zu knipsen. Für den Rückweg brauchten wir nur 3 Stunden. Damit wir den morgigen Ausgangspunkt erreichen, umfahren wir nun einmal nur den gesamten Nationalpark. Das See Camp Bohinj war unser Ziel.
Nach eineinhalb stündiger Fahrt über Landstraßen und Gebirgspässe, war der Kurort Bled nicht mehr weit entfernt. Ich nutze natürlich die Gelegenheit und zeichnete die malerische Szenerie, rund um den See auf. Dort rastend, überlegten wir noch einmal ob wir wirklich die morgige geplante Route beschreiten werden. Die Distanz beträgt 25km, dazu kommen 1300 Höhenmeter und das alles in einer kurzen Dauer von nur 9,5 Stunden…
Nachdem wir beide unseren Körper auf Herz und Nieren gecheckt haben, stellten sich bei uns leichte Beschwerden im Knie ein und mein Freund litt unter katastrophalen Gesäßschmerzen. Durch diesen ernüchternden Zustand haben wir uns doch gegen unsere Pläne entschieden. Was lernen wir daraus? Immer eine Creme mitnehmen!
Enttäuscht, aber dennoch zufrieden sind wir nach Villach gefahren und haben beim Camping Seehof unser Nachtlager bezogen. Zufälligerweise fand am nächsten Morgen das Harley Treffen im Faak am See statt. Aus Neugierde wollte wir kurz vorbeischauen, aber mussten mit ernüchterten Stauen feststellen, dass nur Motorädern die Zufahrt gewährt ist. Deswegen traten wir den Heimweg an.
In der Nähe von St. Veit an der Glan sind wir bei der Burg Hochosterwitz stehen geblieben. Obwohl sie eine zentrale Rolle im 30 Jährigen Krieg und während der Türkenbelagerung spielte, hat diese sehr geschichtsträchtige Burg in meinem Geschichteunterricht keine Erwähnung bekommen.
Nach einem kurzen, fast fotolosen Aufenthalt, sind wir die letzte Strecke nach Hause angegangen.
Mit einem kleinen Malheur am Heimweg verabschieden wir uns vom Nationalpark Triglav und bei einem Wiedersehen, wird das Tal der 7 Seen mit einer Triglavbesteigung nachgeholt.
Weitere Bilder können in der Galerie besichtigt werden.